Der Clash der Generationen

Gen Z und Millenials haben am Arbeitsplatz unterschiedliche Vorstellungen


03.09.2019

Es ist eine einzigartige Situation in der Geschichte: Gleich vier Generationen gleichzeitig werden im Jahr 2025 am Arbeitsmarkt tätig sein. Das bedeutet unterschiedliche Werte, Erwartungen und ein völlig neues Führungsverhalten, zeigt die Trendstudie von StepStone und Universum, für die mehr als 10.200 Studierende in ganz Österreich befragt wurden.

Work Life-Balance verliert an Bedeutung

Zwischen Millennials und der neu im Arbeitsmarkt angekommenen Generation Z zeigen sich demnach gravierende Unterschiede – vor allem hinsichtlich des Stellenwerts, den der Job im eigenen Leben einnehmen soll. Ist etwa 60% aller Millennials die viel zitierte Work Life-Balance wichtig, stimmt nur rund die Hälfte aller Befragten der Gen Z dieser Aussage zu. Auch die Sinnsuche scheint die jüngere Generation weniger stark umzutreiben: Während 19% aller Millennials im Wirtschaftsbereich wichtig ist, für eine gute Sache zu arbeiten, sind nur 14% der Befragten der Gen Z dieser Meinung.

Für die „wilden Jungen“ werden Erfolg und Karriere wieder wichtiger, zeigt die Studie: So strebt die Gen Z im Unterschied zu ihren Vorgängern vermehrt Führungspositionen oder eine internationale Karriere an und legt Wert darauf, dass ihre Position eine gute Referenz für künftige Jobs darstellt. Flexible Arbeitsbedingungen und die Unterstützung von Vorgesetzten stehen auf der Wunschliste der Gen Z hingegen weit hinten – während Millennials sie in den Top Ten platzieren.

Daniel Hauser, Employer Branding Advisor für Österreich, vermutet hinter der Datenlage eine „Verschiebung seitens der Gen Z in Richtung monetärer und traditionell-karriereorientierter Faktoren. „Wer nach der Jahrtausendwende geboren ist, ist mit dem Platzen wirtschaftlicher Blasen aufgewachsen. Das verstärkt in jungen Menschen die Suche nach Sicherheit – auch und gerade im beruflichen Bereich“, bestätigt Rudi Bauer, Geschäftsführer von StepStone Österreich.

Gen Z ist wild auf neue Technologien

Die Arbeit mit neuen Technologien und attraktiven Produkten bzw. Services spielt vor allem bei Studierenden und Absolventen technischer Studienrichtungen der Gen Z eine große Rolle, ebenso wie ein kreatives und innovatives Arbeitsumfeld. Millennials aus dem IT- und Ingenieursbereich legen hingegen großen Wert auf Weiterbildung, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und eine angenehme Atmosphäre im Beruf, zeigt die Studie.

Bauer: „Während Millennials den Umgang mit neuen Technologien erst lernen mussten, kann sich die junge Generation ein Leben ohne Smartphone gar nicht vorstellen. ‚Digital Natives‘ sind es gewohnt, ständig neue Programme und Apps zu nutzen und sich rasch darauf einzustellen. Das ist für Arbeitgeber eine Chance – wenn sie der Gen Z den Spielraum bieten, sich technologisch auszutoben.“

Daniel Hauser zufolge könne gerade der Einsatz neuer Technologien allerdings die Konkurrenz am Arbeitsmarkt verschärfen. Vor diesem Hintergrund sei auch die Suche nach Sicherheit der Gen Z zu verstehen, denn: „Den Jungen dämmert es allmählich, dass die Zeiten von überproportionalen Löhnen vorbei und Ressourcen begrenzt sind. Dazu kommt die schleichende Angst, dass rapide technologische Fortschritte uns die Jobs streitig machen.”

Ranking: Große Namen weiterhin an der Spitze

Bei der Frage, welche Arbeitgeber für Studierende und Absolventen am attraktivsten sind, bleiben die großen Namen weiterhin an der Spitze der Nahrungskette: So sind Red Bull, Google und die BMW Group sowohl für Wirtschafts- als auch Studierende technischer Fächer in den Top 3 zu finden. Vor allem Wirtschaftsabsolventen setzen bei der Wahl ihrer Arbeitgeber auf lokale Unternehmen: In den Top 15 sind sieben österreichische Unternehmen vertreten, Voestalpine und die Austrian Airlines sind dabei die größten Gewinner im Ranking.

Bei IT-Absolventen bleibt die Automobilbranche weiterhin die Nummer 1 bei Kandidaten: Unternehmen wie die BMW-Group, Audi und auch Magna finden sich in den Top 10 der Wunscharbeitgeber. Aufgeholt hat Infineon und IKEA: Sie konnten jeweils mehr als fünf Plätze im Arbeitgeberranking gut machen.

Top 10 Arbeitgeber Wirtschaft

  1. Red Bull
  2. Google
  3. BMW Group
  4. Audi
  5. Porsche Group
  6. Austrian Airlines
  7. Raiffeisen Bank International
  8. Microsoft
  9. L’Oréal Group
  10. Außenministerium

Top 10 Arbeitgeber Ingenieure/IT

  1. Google
  2. Siemens
  3. BMW Group
  4. Audi
  5. Microsoft
  6. voestalpine
  7. Porsche Group
  8. STRABAG
  9. Red Bull
  10. Magna Steyr

Alle Ergebnisse und weitere Details zur Studie finden Sie hier.

 

StepStone Österreich zählt zu den führenden Recruiting-Unternehmen Österreichs und führt laufend Studien zu den Themen Employer Branding, Recruiting und Personalmanagement durch. Universum ist ein unabhängiges Marktforschungs- und Beratungsunternehmen und der globale Spezialist für Employer Branding.

Für die vorliegende Studie wurden von Oktober 2018 bis März 2019 mehr als 1 Mio. Studierende und Professionals in mehr als 60 Ländern zu Präferenzen bei potenziellen Arbeitgebern, Karrierevorstellungen und Kommunikationsvorlieben befragt. In Östereich nahmen rund 10.200 Studierende an der Umfrage teil.

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