Bewerben wird barrierefreier

Motivationsschreiben verlieren zugunsten vereinfachter Bewerbungsprozesse an Relevanz, das zeigt eine aktuelle Stepstone-Umfrage unter Österreichs Personaler*innen.


05.10.2023

Die lange Time-to-Hire und unbesetzte Stellen machen den Personalabteilungen zu schaffen. 28 Prozent der befragten Personaler*innen beklagen fehlende HR-Ressourcen, steigenden Aufwand und immer mehr zu bewältigende Themen. Ein gutes Drittel der Personalverantwortlichen verzichtet mittlerweile auf Motivationsschreiben, wie die aktuelle Studie „Recruiting in Österreich“ der Recruiting-Plattform Stepstone Österreich zeigt. Dafür wurden im Mai 2023 mehr als 250 Recruiter*innen zu den wichtigsten Themen rund um Recruiting und Mitarbeitersuche in Österreich befragt. 27 Prozent der Befragten finden eine One-Click-Bewerbung, also die möglichst einfache, mobiloptimierte Bewerbung wichtiger. Nur 15 Prozent finden Motivationsschreiben heute noch wichtig. 22 Prozent sagen, sie hätten sowieso zu wenig Zeit, diese wirklich zu lesen.

Ich kann mit einem Swipe mein Liebesleben steuern und mit einem Klick meine Finanzen verwalten. Die Zeit ist reif für ebenso einfache Bewerbungsprozesse. Natürlich muss das Jobangebot passen, aber klar ist auch: Je unkomplizierter Unternehmen den Bewerbungsprozess gestalten, umso eher werden sich Kandidat*innen bei ihnen bewerben.

Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer Stepstone Österreich & Schweiz

Unter bestimmten Umständen mache es aber dennoch Sinn, mehr Energie in die Bewerbung zu stecken und ein Motivationsschreiben zu verfassen, so die Personalverantwortlichen:

  • Etwa als Berufsein- oder -umsteiger*in, wenn die eigene Erfahrung und Kompetenz nicht ideal zur Stellenausschreibung passen (47 Prozent) und man seine Kompetenz noch besonders herausstreichen muss.
  • Oder, um sich bei besonders umkämpften Positionen von anderen Bewerber*innen abzuheben (43 Prozent).

Wo finden Kandidat*innen Jobangebote?

Österreichs Unternehmen setzen zu 95 Prozent auf Online-Jobportale. Karrierenetzwerke nutzen 82 Prozent der Recruiter*innen, auf die firmeneigene Karriereseite setzen 74 Prozent. Headhunter und Personalvermittler beauftragen immerhin 53 Prozent und auf Recruitingmessen sind 39 Prozent präsent. Mehr als jedes zweite Unternehmen (59 Prozent) setzt auf Mitarbeiterempfehlungsprogramme.

Diese Skills sollten Kandidat*innen mitbringen

Die Studie zeigt, dass zwar ein breites Spektrum an Fähigkeiten gefragt ist – dabei stehen Fachkenntnisse aber nach wie vor an erster Stelle. Digitale Schlüsselkompetenzen und spezielle technologische Fähigkeiten werden ebenfalls nachgefragt, haben aber insgesamt eine geringere Bedeutung. Soft Skills und Power Skills gewinnen an Bedeutung, da sie branchenübergreifend relevant sind und den Unternehmenserfolg maßgeblich beeinflussen.

  1. Bei der Einstellung neuer Mitarbeiter*innen setzen Unternehmen vor allem auf Hard Skills, also spezifische, für die Stelle erforderliche Fähigkeiten.
  2. Platz zwei belegen nicht digitale Kompetenzen, wie Lösungsfähigkeit, Kreativität und Resilienz.
  3. Am drittwichtigsten sind für Personaler in Österreich transformative Kompetenzen wie Dialogfähigkeit, Urteilsfähigkeit, oder Innovationskompetenz.
  4. Digitale Kompetenzen belegen aktuell nur Platz vier und sind verhältnismäßig weniger gefragt.

Über The Stepstone Group

The Stepstone Group ist eine führende digitale Recruiting-Plattform, die Unternehmen mit passenden Bewerber*innen zusammenbringt und Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete The Stepstone Group einen Umsatz von rund 1 Milliarde Euro. The Stepstone Group ist in mehr als 30 Ländern aktiv. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Düsseldorf und beschäftigt weltweit rund 4.000 Mitarbeiter*innen. In Österreich betreibt Stepstone die digitalen Recruiting-Plattformen stepstone.at, unijobs.at und hotelcareer.at und beschäftigt rund 70 Mitarbeiter*innen.

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