Mittagspause im Büro

Viele Österreicher kosten die verfügbare Pausenzeit nicht voll aus


17.01.2019

Eine aktuelle StepStone-Studie rund um das Thema Mittagspause im Büro zeigt: Die theoretisch verfügbare Pausenzeit steht im Gegensatz zur arbeitsintensiven Realität. Finanzielle Ausgaben für das Mittagessen variieren je nach Position. Die Kantine bleibt der beständigste Pausenort und dennoch gönnen sich viel zu wenige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Pause außerhalb des Büros.

Österreicher können täglich fast eine Stunde Pause machen, nutzen diese aber nicht aus

Zwischen der theoretischen Maximaldauer der Mittagspause und der real wahrgenommenen Pausenzeit liegen bei den Befragten Welten. Über alle Hierarchieebenen und Berufsgruppen hinweg beträgt die maximale Pausendauer etwa 57 Minuten. Diese theoretische Maximaldauer nutzen jedoch insgesamt nur ca. 43 % aus, während knapp 21 % nur einen Teil der Zeit als Pause wahrnehmen und nahezu 36 % gelegentlich oder sogar immer in ihrer Pausenzeit arbeiten. Nahezu alle Fachkräfte (98 Prozent) sind sich bewusst, dass sie bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden eine Pause von 30 Minuten machen müssen.

 

Das typische Mittagessen in Österreichs Büros: Selbstgekochtes, Kantinenessen & Co.

Im Gesamtschnitt investieren die Befragten über 52 € für ihr wöchentliches Mittagessen, wobei Selbständige (mit 87,44 € Wochenausgaben) den Schnitt etwas verzerren. Die wöchentlichen Ausgaben von Angestellten und Fachkräften liegen mit gut 47 € demnach unter dem Gesamtschnitt. In diesem Zusammenhang geben 4 von 10 Teilnehmern an, einen Zuschuss von ihrem Arbeitgeber zu erhalten. Die Klassiker über alle Hierarchieebenen hinweg sind Selbstgekochtes bzw. das Essen vom Vortag (24,41 %) oder das Kantinenessen (22,45 %). Nur jeweils ca. 12 % greifen auch mal auf Snacks oder ein Sandwich zurück.

 

Die Kantine ist der beliebteste Pausenort

In einer Gesamteinschätzung gibt knapp ein Drittel an, den eigenen Arbeitsplatz lediglich zur Mittagspause zu verlassen, während 14 % sogar bestätigen, bis zum Feierabend ohne Pause am Arbeitsplatz zu verweilen. Für knapp die Hälfte aller Befragten schwankt der Pausenort also zwischen verschiedenen Räumen (Küche 21,78 %, Schreibtisch 27,49 %) innerhalb der vier Arbeitswände. Als beständigster Ort für das tägliche Mittagessen kristallisierte sich jedoch immerhin mit knapp 37 % die Kantine heraus.

 

Die Mittagspause wird am liebsten mit den Kollegen verbracht

Auch wenn sie die gesamte Pausenzeit selten komplett ausschöpfen, geben die Befragten über Mehrfachantworten an, diese mal mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus der eigenen (55,79 %) bzw. anderen (33,47 %) Abteilung oder alleine (45 %) zu verbringen. Die meisten sehen ihre Mittagspause als Moment der Entspannung und/oder als körperliches Bedürfnis. Knapp 24 % betonen aber auch, dass das Netzwerken manchmal ein wichtiger Aspekt ihres Lunchbreaks ist.  Mit strategisch wichtigen Schlüsselpersonen teilen nur etwa 7 % ab und zu ihre Mittagspause – als häufigste Intentionen dahinter nennen diese gemeinsame Kooperationen und Projektinitiierungen, den fachlichen Austausch, Inspiration und Ideen sowie die Sichtbarkeit im Unternehmen.

 

Ein zu umfangreiches Arbeitspensum als Hauptgrund für das Überspringen der Mittagspause

Ein gutes Drittel der Umfrageteilnehmer gab an, die Mittagspause mehrmals die Woche zu überspringen. Hauptgrund dafür ist ein zu umfangreiches Arbeitspensum oder unerwartete Aufgaben. Wird die Mittagspause gecancelt, isst fast jeder zweite sein Mittagessen an seinem Arbeitsplatz oder nimmt mit einem kleinen Snack Vorlieb.

 

Führungskräfte überspringen häufiger die Mittagspause

Betrachtet man nun die Durchschnittswerte der Führungskräfte (FK) gegenüber allen anderen Hierarchieebenen, legt die Studie sowohl ein paar Unterschiede wie auch Parallelen offen. Insbesondere in der Bereichs- sowie Geschäftsleitung und im Vorstand finanziert die Führungsebene ihr Mittagessen durch relativ hohe Durchschnittskosten von 87,79 € pro Woche. Auch die überdurchschnittlich hohe Maximalpausenzeit von 73 Minuten auf höchster Führungsebene sticht gegenüber allen anderen Hierarchieebenen heraus. Aber auch hier täuscht die idealisierte Pausenzeit über die Realität hinweg: Nicht immer nutzen Führungskräfte ihre Pausen im vollen Umfang – 39 % geben sogar an, gelegentlich ganz ohne Pause weiterzuarbeiten (Vgl. 26 % alle außer FK). Für manche verwunderlich ist vielleicht das Verhalten der Chefetage bzgl. des Arbeitsortes und des sozialen Faktors. Hier unterscheidet sich das Verhalten im Gegensatz zu allen anderen Hierarchieebenen kaum. Eine örtliche Variation ergibt sich jedoch, da über 41 % der Führungskräfte mindestens einmal pro Woche im Restaurant essen gehen (Vgl. 31 % alle außer FK).

 

Zur Studie: StepStone Österreich zählt zu den führenden Recruiting-Unternehmen Österreichs und unterstützt seine Kunden bei der Suche nach qualifiziertem Personal und dem Aufbau einer schlagkräftigen Employer Brand. Im Rahmen der aktuellen Studie haben 1.025 Personen im November 2018 teilgenommen. Die Umfrage wurde ebenfalls in vier weiteren europäischen Ländern (Deutschlang, Belgien, Niederlande & Spanien) durchgeführt.

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