So machen Frauen Karriere

Mit diesen Geheimtipps erreichst du neue berufliche Ziele


11.05.2023

Die gute Nachricht zuerst: Noch nie gab es so viele gut ausgebildete Frauen wie heute. Bildungsmäßig haben Frauen die Nase vorne. Aktuell beträgt der Frauenanteil bei den Studienabschlüssen in Österreich 56 %, bei den Pädagogischen Hochschulen sogar 82 %.

Und doch zeigen Daten der Statistik Austria: Auch wenn sie besser ausgebildet sind, verdienen Frauen nach wie vor weniger als Männer, arbeiten mehr als früher und sitzen häufiger in wenig lukrativen Teilzeitpositionen.

Damit es endlich mit einer eigenen Karriere klappt, wird Frauen oft geraten, aggressiver aufzutreten, sich den Habitus männlicher Kollegen anzueignen und Emotionen außen vor zu lassen, um im „Boys Club“ der oberen Etage mitspielen zu dürfen. Das ist oft nett gemeint, übersieht aber ein gravierendes Problem: Selbst wenn Frauen eins zu eins sämtliche Verhaltensweisen männlicher Kollegen übernehmen, werden diese doch anders bewertet. Ist ein lauter Kollege durchsetzungstark und „Management Material“, wird eine Frau, die mal laut wird, schnell als „Zicke“ und „zu emotional“ beschrieben.

Trotzdem gibt es einige Tricks, die Karriereleiter hinaufzuklettern und eigene Leistungen gut zu verkaufen. Wie das geht? Mit Wagemut, einem guten Netzwerk und der gewissen Portion Unverfrorenheit. Wir zeigen dir, wie du Karriere machen kannst.

 

Inhaltsverzeichnis

Geheimtipp: Nur nicht zu fleißig sein!
Frauen müssen sich besser verkaufen
Die Eigenschaften einer Karrierefrau
Wichtig ist der Wunsch, Karriere zu machen“ – Presse-Interview
Netzwerken für die Karriere
Smarte Methoden, sein Netzwerk zu erweitern
Endlich ein Gehalt, das zu mir passt
Zu nett für den Job?
Karriere und Kind – geht das?
Das sagen Frauen, die es geschafft haben
11 Karrieretipps mit Erfolgsgarantie

 

Geheimtipp: Nur nicht zu fleißig sein!

Brav und fleißig so viel zu erledigen wie möglich, wird von vielen immer noch als Mittel der Wahl gesehen, um im Job aufzufallen und als Leistungskraft zu gelten. Doch das könnte der falsche Weg sein, sagt Führungskräftecoach Christina Bösenberg. Sie rät Frauen, einen Gang runterzuschalten: „Männliche Monokulturen lieben weiblichen Fleiß, weil er ihnen Arbeit erspart. Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass fleißiges Wegschaffen die falschen Signale sendet“, schreibt sie im Handelsblatt.

Erfolgreiche Manager wissen: Bereits 20% Anstrengung reichen aus, um 80% der Probleme zu lösen.

Bösenberg rät Frauen daher, nicht gleich „hier“ zu rufen, wenn Standardaufgaben verteilt werden. „Viel mehr Erfolg haben Frauen, wenn sie sich strategisch wichtige Themen schnappen oder diese pro-aktiv selbst entwickeln.“ So bauen sich Frauen im Job ein wichtiges Feld der Expertise auf, das ihr Standing verbessert und innerhalb des Konzerns wahrgenommen wird. Denn nichts ist wichtiger, als immer wieder auf die eigene Leistung hinzuweisen und die persönliche Expertise ins Rampenlicht zu stellen.

 

Frauen müssen sich besser verkaufen

Nur wer gesehen wird, gewinnt. Frauen sollten daher Bühnen nutzen, wann immer sie sich bieten, und keine Präsentation auslassen. Dafür braucht es eine gehörige Portion Selbstvertrauen – und neben fachlicher Kompetenz auch die Sicherheit, mit dem eigenen Thema zu strahlen und zu glänzen. Am besten gelingt das durch wiederholtes Üben: Vor den Kollegen, in Meetings und wichtigen Sitzungen. Statt anderen den Vortritt zu lassen, müssen Frauen sich das Wort nehmen und – ganz wichtig! – behalten.

Unterbrechungen werden elegant mit einem „Einen Moment noch, ich möchte diesen Gedanken zu Ende führen“ ausgehebelt, ungläubige Kollegen mit einem „Das stimmt. Ist belegt.“ ruhig gestellt. Auch wenn es anfangs einen Sprung ins kalte Wasser bedeutet, kommt mit jedem Auftritt mehr Sicherheit und Ruhe hinzu. Und besonders für höhere Positionen gilt: Je mehr Verantwortung ein Job mit sich bringt, umso eher muss man über seinen Schatten springen und Neues lernen.

 

Die Eigenschaften einer Karrierefrau

Wer Karriere machen will, muss den Mut haben, das eigene berufliche Schicksal selbst in die Hand zu nehmen und auch mal riskante Entscheidungen zu treffen. Auch wenn immer wieder von Vereinbarkeit geredet wird, bleiben bei der Konzentration auf die eigene Karriere zwangsläufig andere Dinge auf den Job. Das weiß auch die Randi Zuckerberg. Die Schwester des berühmten Facebook-Gründers sagt: „Freundschaften, Karriere, Familie, Fitness oder genug Schlaf: Such dir drei davon aus. Mehr geht nicht.“

Neben Entschlossenheit und Risikobereitschaft helfen auch diese Eigenschaften dabei, die Karriereleiter nach oben zu klettern:

  • Selbstdisziplin
  • Mut zur Ehrlichkeit
  • Durchsetzungsvermögen
  • Optimismus
  • Flexibilität
  • Belastbarkeit
  • Ergebnisorientierung
  • Offenheit
  • Teamfähigkeit

Welche Soft Skills in welcher Branche besonders wichtig sind, erfährst du in unserem Blog-Artikel Soft Skills in der Bewerbung.

 

“Wichtig ist der Wunsch, Karriere zu machen“ – Presse-Interview

Frau Jaksche, Sie behaupten, dass Frauen zu bescheiden auftreten und sich schlecht verkaufen. Warum?

Cornelia Jaksche: Frauen schätzen ihre Leistungen oft gering und treten nicht selbstbewusst als überdurchschnittliche Leistungsträger auf. Zudem leben Frauen in komplexeren Lebenssituationen: Ob im Beruf, als Mutter, als Partnerin oder als Familienorganisator, viele Frauen wollen alle Rollen optimal ausfüllen. Das kostet Kraft. Männer hingegen fokussieren stärker auf ihren Beruf. Das wird von Vorgesetzten wahrgenommen und bringt Vorteile.

Also sind Frauen selbst schuld, wenn sie die Karriereleiter nicht hinaufkommen?

Auch. Aber Kandidaten für Spitzen-Jobs werden meist vom Top-Management und Eigentümern ausgewählt, und das sind Großteils Männer. Deren Vorstellung von Frauen in Spitzenpositionen sind sehr unterschiedlich. Zudem sind im Top-Management gewisse Rollen-Erwartungen zu erfüllen, auf die Frauen oft schlecht vorbereitet sind.

Welche Erwartungen?

Etwa rasche Entscheidungsfindung. Viele männliche Führungskräfte denken nicht lang über die Konsequenzen von Entscheidungen nach, während Frauen etwa überlegen, welche soziale Auswirkung ihre Wahl haben könnte. Auch der soziale Aspekt neben der Arbeit ist wichtig: Männer verbringen fünf Abende hintereinander mit Kunden, Frauen knüpfen kaum Kontakte nach Feierabend oder am Wochenende. Und zwar deshalb, weil sie immer noch hauptverantwortlich für den Haushalt sind – und Männer zu wenig dafür tun.

Experten sagen, dass Frauen in Führungspositionen Unternehmen wirtschaftlich nach vorne bringen. Trotzdem ist in Österreich nur jede*r zehnte Manager*in weiblich.

Hierzulande dominieren nach wie vor klassische Rollenverteilungen. Der Job der Frau wird immer noch als Nebenverdienst betrachtet.

Mit welcher Aus- oder Vorbildung haben Frauen im Job Erfolg?

Wichtig ist der ernsthafte Wunsch, Karriere zu machen. Man muss sich bewusst sein, dass man dafür auch auf einiges verzichten muss.

Muss eine Frau beruflich mehr leisten als ein Mann?

Definitiv. Frauen müssen nicht nur überdurchschnittlich gute Leistungen bringen, sondern diese auch besonders gut verkaufen, um Karriere zu machen. Um in wirkliche Top-Positionen zu kommen, müssen sie darüber hinaus lernen, mit Macht umzugehen. Dafür fehlt es aber in vielen Fällen an Vorbildern.

In welchen Branchen haben Frauen die besten Chancen auf eine Spitzenposition?

Aus heutiger Sicht in Dienstleistungsberufen. Darin sind Frauen meist sozialisiert und am ehesten anerkannt: Sie verfügen über Service- und Kundenorientierung, achten auf die Beteiligung ihrer Mitarbeiter und Stakeholder und können viele Dinge auf einmal erledigen – oder zumindest glaubt man das von ihnen.

 

Netzwerken für die Karriere

Männer haben es seit Jahrhunderten erkannt: Die eigene Karriere wird nicht im Büro entschieden, sondern im informellen Rahmen. Ob auf dem Herrenklo, beim Bier nach Feierabend oder auf einem Firmenevent, ein gutes Netzwerk ist nach wie vor das A und O der Karriereplanung. Hier werden informell Jobs und Projekte vergeben und Informationen geteilt, die Unbeteiligten gar nicht oder erst viel später zu Ohren kommen. Das sollten sich Frauen, die ganz nach oben wollen, zu Herzen nehmen: Im Interview mit dem deutschen Stern fordert die Douglas-Chefin Tina Müller Frauen auf, sich gegenseitig gute Jobs zuzuschieben. „Männer haben sich immer gegenseitig unterstützt. Das können wir auch!“, so die Spitzenmanagerin.

Zum Netzwerken muss man nicht unbedingt auf Abendveranstaltungen gehen. Netzwerken geht überall: In der Kaffeeküche, am Rand einer Konferenz, im Fitnesscenter oder auf dem Spielplatz. Um neue Perspektiven kennenzulernen und die eigene Kompetenz publik zu machen, kann man immer wieder mal mit Kollegen aus anderen Abteilungen Mittagessen gehen und von seinen Projekten erzählen. Schließlich ist jede und jeder selbst Botschafter seines eigenen Leistungsprozesses. Das bedeutet nicht, wahllos mit Erfolg zu protzen, sondern gezielt die eigene Expertise einfließen zu lassen, wo sie gefragt ist – und zwar elegant und wie nebenbei.

 

Smarte Methoden, sein Netzwerk zu erweitern

Auch abseits der Büromensa gibt es smarte Möglichkeiten, sein Netzwerk gezielt aufzubauen und zu erweitern.

Wer große Menschenmengen liebt und schnell mit neuen Leuten ins Gespräch kommt, ist auf Messen und Konferenzen gut aufgehoben und alle Karrieremessen 2023 haben wir für dich recherchiert. Alternativ kann man ein Netzwerk auch in Workshops oder Fortbildungen ausbauen: In kleinen Gruppen fällt die Interaktion leichter und man hat automatisch ein Gesprächsthema.

Netzwerken von der Couch aus: Via Facebook, Twitter oder Xing können Business-Themen besprochen und Verbündete gefunden werden. Besonders einfach ist das in Facebook-Gruppen: Sie gibt es zu den unterschiedlichsten Themen und darin finden sich unter Garantie Gleichgesinnte, mit denen man später auch im echten Leben mal bei einem Feierabendbier die eine oder andere Geschäftsidee besprechen kann.

✓ Geben und Nehmen ist beim Netzwerken die Kardinalsregel. Wer fordert, ohne eine Gegenleistung bieten zu können, steht vermutlich erst mal auf verlorenem Posten. Besser: Kontakte unverbindlich knüpfen und darauf achten, ob man wo aushelfen kann. Ob direkt im Gespräch oder später per Mail oder via Social Media: Mit Informationen, einem Kontakt oder einem Geheimtipp macht man sich beliebt und kann irgendwann auf ein Gegenüber setzen, das sich revanchieren will. Sinnvoll dafür ist es, die eigenen Interessen und Karrierepläne zu kommunizieren – nur so weiß das Netzwerk, wonach genau man sucht.

Das Netzwerk muss sitzen, bevor man es überhaupt braucht. Wer Last Minute schnell einen Job über eine Bekannte sucht, die man eben erst getroffen hat, landet mit Sicherheit keinen Treffer. Networking zahlt sich nur dann aus, wenn man es sich früh genug aufgebaut und die Regeln des Geben und Nehmens auch befolgt hat. Das eigene Netzwerk sollte man auch immer wieder analysieren: Wo liegen Schwerpunkte, wo fehlt vielleicht noch jemand? Hier können noch gezielt Kontakte geknüpft und das Netzwerk sinnvoll erweitert werden.

Wichtig: Qualität geht vor Quantität. Nur so kann man mit seinen Kontakten auch sinnvoll in Verbindung bleiben und sich gegenseitig aushelfen. Statt Jagd auf möglichst viele Visitenkarten zu machen, zahlt sich die gezielte Suche nach ein bis zwei Kontakten pro Event mehr aus. Vor allem dann, wenn die Menschen langfristig ins eigene Netzwerk integriert werden sollen, lohnt sich die Suche nach Menschen, die auch persönlich zu einem passen und sympathisch wirken.

 

Endlich ein Gehalt, das zu mir passt

Männer fordern immer noch höhere Gehälter als Frauen und lassen sich auch lieber auf Verhandlungen ein. Charme und Bescheidenheit sind zwar eine Zier, bringen in Gehaltsverhandlungen aber nicht weiter: Hier heißt es, für seinen Wert einzutreten und ruhig auch mal höher zu pokern. Wir zeigen dir, wie Frauen innere und äußere Widerstände überwinden und in Gehaltsverhandlungen mehr rausholen.

 

Zu nett für den Job?

Zu lange wurde Lautstärke mit Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen gleichgesetzt. Studien zeigen, dass vor allem junge Arbeitnehmer, Absolvent*innen und Berufseinsteiger*innen längst keine Lust mehr auf Chef*innen haben, die auch mal laut werden, wenn es nicht so läuft, wie sie wollen. Mittlerweile sind Empathie, Einfühlungsvermögen und Sympathie jene Kriterien, die gute Vorgesetzte ausmachen – und die Frauen schon aufgrund ihres Geschlechts gern zugeschrieben werden.

Alles in Butter also? Jein. Auch wer leise, freundlich und nett ist, muss wissen, was er – oder sie – will. Sonst läuft das Team noch in eine Richtung, die niemandem etwas bringt. Während also die Tage der brüllenden Chefs vorbei sind und Kooperation auf Augenhöhe auf dem Programm steht, braucht es immer noch Menschen, die eine Vision davon haben, wo die Reise hingehen soll – und wer sagt, dass das unbedingt ein Mann sein muss.

 

Karriere und Kind – geht das?

Die Auszeit in der Karenz muss nicht zwangsläufig das Ende der eigenen Karriere bedeuten – vorausgesetzt, man kümmert sich darum. Wir zeigen in einem weiteren Artikel, was du beim Thema Karenz beachten musst. Auch wenn es schön ist, das neue Leben zu begleiten, sollten Gedanken ans Büro Platz finden. In den ersten Monaten der Karenz ist der Kontakt noch aufrecht, aber spätestens nach einem halben Jahr müssen Frauen sich besonders anstrengen, weiterhin beruflich am Ball zu bleiben.

Das geht: Mit wöchentlichen Meetings, einer Teilzeit-Beschäftigung neben der Karenz oder Telefonkonferenzen, in denen Frau sich auf den aktuellen Stand der Dinge bringt. Nach der Babypause steigen viele Frauen erst mal in Teilzeitjobs wieder ein – und versäumen damit eine weitere Karrieremöglichkeit. Trotz Home Office Regelungen in vielen Büros, ist der Präsentismus in österreichischen Büros stark verankert: Wer nicht physisch auf seinem Bürosessel sitzt, ist de facto nicht vorhanden.

Hier empfiehlt sich die Übernahme eigener, autarker Projekte, die regelmäßig präsentiert und besprochen werden. Sie lassen sich zeitlich oft flexibler einteilen und zeigen dem Arbeitgeber, dass noch genug Kraft für den Job vorhanden ist – und auch der Wille, das gewisse Extra für das Unternehmen zu leisten.

Langfristig ist die Vereinbarkeit von Job und Privatleben ein Thema, das beide Geschlechter betrifft, auch wenn es von vielen Arbeitgebern noch stark auf Seiten der Mütter gesehen wird. Väter, die sich selbst um eine Kinder-Auszeit kümmern und sich auch danach die Versorgungspflichten aufteilen, sind dabei eine große Unterstützung – und müssen von Frauen auch aktiv eingefordert werden.

 

Das sagen Frauen, die es geschafft haben

Junge Gründerinnen wissen, wie’s geht: Sie haben sich aus dem Nichts Unternehmen geschaffen, die erfolgreich am Markt bestehen. Im Gespräch mit der deutschen Huffington Post raten sie Frauen, die Karriere machen wollen, unter anderem zu verstärktem Netzwerken sowie dem Einsatz von Mentorinnen – und erzählen, warum es für die eigene Karriere manchmal besser ist, wenn man gar nicht weiß, worauf man sich einlässt.

Tijen Onaran vom Netzwerk Global Digital Women rät Frauen, sich sichtbar zu machen und an einer Selbstmarketing-Strategie zu arbeiten, die deutlich macht, wofür sie stehen. Ob über einen eigenen Blog, via Social Media oder in Netzwerken wie Xing oder LinkedIn, wer sich als Expertin für ein Thema etabliert, hat beruflich automatisch ein gutes Standing.

Güncem Campagna, Beraterin für Startups und Gründerin der Startup-Plattform StartBoosters rät Frauen, Karriereplanung strategisch anzugehen. „Es kommt im Job auf andere Dinge als nur bloßen Fleiß an“, so die Powerfrau. Überstunden ohne Ende bringen niemanden weiter – viel wichtiger seien Fähigkeiten zum Netzwerken und Soft Skills wie Empathie und Zuhören. Campagna rät jeder Frau, in sich hineinzuhören: Wo sind ihre ganz persönlichen Stärken und Schwächen? Auf dieser Grundlage sollte sie eine Mentorin finden, die mit ihr an ihrer Entwicklung arbeitet. „Das hätte mir in den ersten Jahren bestimmt weitergeholfen. Deshalb unterstütze ich gerne junge Frauen im Job.“

Ida Tin hat die Zyklus-Tracking App „Clue“ gegründet und ist damit eine der wenigen Frauen, die sich in die Health-Tech-Branche gewagt haben. Sie will Geschlechtervorurteile in der Startup-Industrie aufbrechen und anderen Frauen den Weg dorthin ebnen. „Keine Frau sollte jemals zögern, um Hilfe zu bitten. Nur wenn wir uns gegenseitig in unseren Bemühungen unterstützen, werden Frauen stärker und werden sich – egal in welcher Branche – durchsetzen“, sagt Tin. Die Ideen oder das eigene Selbst müssen dabei nicht perfekt sein. Hauptsache, man fange an. „Nicht zu wissen, worauf man sich am Anfang der Karriere einlässt, ist ein großes Geschenk.“

Christina Burkhardt gründete 2016 gemeinsam mit ihrem Mann die Shiftschool, Deutschlands erste Akademie für digitale Transformation. Für sie ist die essentielle Voraussetzung einer erfolgreichen Karriere die Fähigkeit, Verantwortung im Job zu übernehmen und Themen von A bis Z durchzuarbeiten. „Es ist unglaublich wertvoll, wenn sich der Chef darauf verlassen kann, dass Mitarbeiter, die für etwas verantwortlich sind, Entscheidungen selbst treffen und auch dazu stehen. Dann kann der Chef guten Gewissens delegieren“, sagt Burkhardt. Aber es sei auch wichtig für die Karriere, zu lernen, an sich selbst zu glauben und sich zu vertrauen. Sich darauf zu besinnen, welche Herausforderungen man in seinem Leben schon gemeistert hat, gebe Kraft. „Sag dir: Ich kann das, ich hab schon ganz andere Sachen geschafft.“

Antonia Albert hat gemeinsam mit ihrem Bruder das Unternehmen Careship entwickelt und sagt: Frauen dürfen sich nicht von ihrem Weg und ihren Träumen abbringen lassen – und zwar von niemanden. „Die Bereitschaft, ins kalte Wasser zu springen, und auch Risiken einzugehen und mit unvollständigen Informationen zu arbeiten, haben mich beruflich weit gebracht.“ Ihrer Meinung nach sollten Frauen sich mehr zutrauen und lernen, sich gut zu verkaufen.

 

11 Karrieretipps mit Erfolgsgarantie

  • Mehr Mut bei Bewerbungen: Es ist völlig in Ordnung, sich auf Stellenanzeigen zu bewerben, deren Anforderungen man nur zu 60-70% erfüllt.
  • In den Wettbewerb einsteigen: Es muss nicht immer schneller, höher und weiter sein: Smarte Lösungen führen oft eher ans Ziel als bloße Muskelkraft.
  • Die eigene Leistung wertschätzen: Was man geschafft hat, ist viel wert – man darf stolz sein und darauf aufbauen.
  • Mathematik, Wissenschaft und Sport: Frauen können alles, was sie wollen, auch wenn Klischees oft das Gegenteil suggerieren.
  • Finanzielle Ansprüche stellen: Keine Frau muss sich mit dem zufriedengeben, was sie hat.
  • Verhandeln: Ob Gehalt oder Aufgabengebiet: Verhandeln kann man lernen – und mitunter macht es sogar Spaß.
  • Auf eine Beförderung drängen: Wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dranbleiben: Ein Nachfolgegespräch ein paar Monate später bringt oft das gewünschte Ergebnis.
  • Chef*innen unterstützen: Damit Netzwerke funktionieren, müssen Vorurteile raus aus dem Kopf und Frauen in Führungspositionen auch von ihrem Team unterstützt werden.
  • Das Beste aus beiden Welten rausholen: “Männliche” Eigenschaften wie machtbewusst, durchsetzungsstark und selbstbewusst wirken Wunder in Verbindung mit “weiblichen” Attributen wie kommunikativ, diplomatisch und sensibel.
  • Sich eine Führungsposition suchen: Soll doch jemand anderer Haushalt und Kinder betreuen. Frauen machen jetzt Karriere.
  • Sich selbst loben: Über die eigenen Stärken und Erfolge sprechen langweilt niemanden.

Bildnachweis: pixelfit/Quelle: www.istockphoto.com

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