Die Initiativbewerbung

Mit der Initiativbewerbung zum Traumjob


22.11.2021

Du möchtest gerne bei einem bestimmten Arbeitgeber tätig werden, bei dem es derzeit jedoch keine Stellenausschreibung gibt? Dann probiere es doch mit einer Initiativbewerbung. Du hast nichts zu verlieren. Im besten Fall wartet ein neuer Job auf dich.

Von sich aus tätig zu werden, statt auf die perfekte Jobausschreibung zu warten: Das macht eine Initiativbewerbung aus. Ob beim Wunschunternehmen oder für eine Traumstelle, mit der Initiativbewerbung hat man anderen Bewerber*innen auf jeden Fall eine Nasenlänge voraus, denn: Nur vier von zehn Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen werden wirklich gelesen, der Rest wird umgehend aussortiert. Bei einer Initiativbewerbung ist die Konkurrenz damit deutlich geringer – und einem damit die Aufmerksamkeit der Personaler*in und Entscheidungsverantwortlichen sicher.

Inhaltsverzeichnis

Initiativbewerbungen ebnen den Weg ins Unternehmen
Initiativbewerbung oder Blindbewerbung?
Regeln für gut gemachte Initiativbewerbungen
Zuerst kommt die Recherche
Wichtig für Initiativbewerbungen: Position und Ansprechperson nennen
Lebenslauf auf die Wunschposition abstimmen
Mit dem Motivationsschreiben überzeugen
Tipps für das Motivationsschreiben
3 Beispieleinleitungssätze: Initiativbewerbung
Initiativbewerbung Vorlagen
Kreativität ist erlaubt
Frag ruhig mal nach

 

Initiativbewerbungen ebnen den Weg ins Unternehmen

Eine gut gemachte Initiativbewerbung ebnet den Weg in das Unternehmen deiner Träume. Doch Vorsicht: Nicht immer ist genau die Position frei, die man sich in seinen Wunschträumen ausmalt. Manchmal ist es auch nur ein Praktikum oder das Angebot zum „Job Shadowing“, das erste Kontakte ins Unternehmen herstellt und das eigene berufliche Netzwerk erweitert. Wichtig ist es, offen für alle Angebote zu bleiben – und den Kontakt zum gewünschten Unternehmen langfristig aufzubauen.

 

 

Initiativbewerbung oder Blindbewerbung?

Auch wenn beide Begriffe oft synonym verwendet werden, richtet sich im Unterschied zur Initiativbewerbung die Blindbewerbung ganz allgemein an ein Unternehmen. Bei einer Blindbewerbung ist es legitim, nur den Firmennamen auszutauschen und das gleiche Anschreiben an mehrere Firmen zu richten – Erfolgstreffer ergeben sich hier eher aus der Quantität denn der individuellen Ansprache. Im Gegensatz dazu ist die Initiativbewerbung an eine konkrete Ansprechperson adressiert und nennt jene Position, für die man sich gut geeignet glaubt.

 

3 Regeln für gut gemachte Initiativbewerbungen

Eine gut gemachte Initiativbewerbung zeichnet sich durch drei Punkte aus:

1. Sie ist aufs Unternehmen zugeschnitten – keine Massenbewerbungen von der Stange.

2. Sie stellt die eigene Person so attraktiv wie möglich dar und zeigt die Touchpoints der eigenen Berufskarriere mit dem Wunschunternehmen auf.

3. Sie ist handwerklich gut gemacht – ohne Tippfehler und im ansprechenden Layout – hier geht’s zu den Tipps für das Anschreiben

 

Zuerst kommt die Recherche

An erster Stelle für eine gut gemachte Initiativbewerbung steht die Recherche. Welche Unternehmen könnten in Frage kommen, welche Position wäre ein Fortschritt für die eigene Karriere? Informationen dazu stellen die Firmenwebsite, soziale Netzwerke, Fachzeitschriften, Freunde oder Verwandte, spezielle Foren oder auch Arbeitgeberbewertungen zur Verfügung. Auch Karrierewebsites wie Stepstone stellen hilfreiche Informationen zur Verfügung: Über den sogenannten „Company Hub“ können Kandidat*innen ihre Wunschunternehmen abonnieren und erhalten aktuelle Infos über das Wunschunternehmen zeitnah in ihr Postfach. Letzte Unsicherheiten klärt ein Griff zum Telefonhörer: Mit einem Anruf findet man oft rasch heraus, ob Initiativbewerbungen überhaupt erwünscht sind – und an wen sie in welcher Form zu schicken sind.

 

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Wichtig für Initiativbewerbungen: Position und Ansprechperson nennen

Im zweiten Schritt geht es auf die Suche nach einem*einer Ansprechpartner*in. Eine Initiativbewerbung erfordert eine persönliche Anrede. Die erste Anlaufstelle dafür ist die Unternehmenswebsite des potentiellen Arbeitgebers. Hier finden sich meist die Mail-Adressen und Telefonnummern der wichtigsten Mitarbeiter*innen, Abteilungsleiter*innen und Personalverantwortlichen. Auch in Business-Netzwerken wie Xing oder LinkedIn können eingetragene Mitarbeiter*innen des Unternehmens recherchiert und dabei schon erste, wichtige Hintergrundinformationen erhoben werden: Wie sieht die Person auf ihrem Profilbild aus? Welchen Werdegang gibt sie an? In welchen Gruppen ist sie aktiv?

 

Lebenslauf auf die Wunschposition abstimmen

Sind Position und Ansprechperson klar, geht es an die Aufmachung des Lebenslaufs. Egal, ob mit Lebenslauf-Vorlage oder selbst gestaltet, der Lebenslauf ist das Herzstück deiner Bewerbung und sollte auf maximal ein bis zwei Seiten die wichtigsten Stationen deines Berufslebens darstellen. Als Daumenregel gilt die Gleichung: 10 Jahre Berufserfahrung = 1 Seite.

 

Mit dem Motivationsschreiben überzeugen

Das Motivationsschreiben schließlich ist für die Initiativbewerbung das Um und Auf – schließlich bewirbst du dich nicht für eine ausgeschriebene Stelle, sondern musst selbst klarmachen, warum du dich besonders gut für dein Traumunternehmen eignest. Folgende Fragen sollten auf jeden Fall beantwortet werden: Welche Fähigkeiten und Qualifikationen bringst du mit, die dem Unternehmen dabei helfen können, seine Ziele zu erreichen? Welchen Mehrwert bietest du einer Firma in der angestrebten Position? Und nicht zuletzt: Welche Motivation steckt hinter der Initiativbewerbung?

 

Tipps für das Motivationsschreiben

Öde Floskeln, eine unpersönliche Ansprache oder uninteressante Fakten zum eigenen Lebenslauf haben in der Initiativbewerbung nichts verloren. Wer sich hingegen gewählt ausdrückt und einen persönlichen Bezug zu seiner Ansprechperson herstellt, weckt schnell Interesse – und wird im Idealfall zu einem persönlichen Gespräch eingeladen.

 

Folgende Dinge helfen dabei, das Motivationsschreiben knackiger zu formulieren:

Kurze Sätze, direkte Aussagen

Wer sich in umständlichen Satzkonstruktionen verliert oder lange um den heißen Brei redet, darf sich nicht wundern, wenn sein Gegenüber rasch das Interesse verliert. Kurze, klare Sätze ziehen den*die Leser*in in den Text – und das bitte ohne Formulierungen im Konjunktiv, Passivsatzkonstruktionen oder komplizierte Fremdwörter.

Eine außergewöhnliche Einleitung

Eine Initiativbewerbung darf vieles – nur nicht langweilen. Wer nachhaltig auf sich aufmerksam machen will, muss sich mit mehr verkaufen als bloßen Standardfloskeln. Der Schlüssel dazu: Ein knackiger Einstieg, der zum Weiterlesen animiert – und neugierig auf mehr macht.

Gleich zu Beginn den Bezug herstellen

Erkläre, warum du dich genau bei dieser Firma bewirbst. Gibt es vielleicht eine Vorgeschichte – ein ehemaliges Praktikum, gemeinsame (berufliche) Bekannte, Zusammenarbeit in einem früheren Projekt? Je persönlicher das Interesse ist, desto authentischer wirkt das Anschreiben – und verführt das Gegenüber zum Weiterlesen.

Zielstrebig zur Sache kommen

Welche Position interessiert dich im Unternehmen? Warum eignest du dich besonders gut dafür? Welche Erfolgsgeschichten kannst du in dieser oder einer ähnlichen Position nachweisen? Wer zeigt, dass er mit schwierigen Situationen in der angestrebten Position schon in der Vergangenheit gut umgehen konnte, macht sich interessant.

Geschichten erzählen, keine bloßen Fakten

Das bloße Aufzählen der eigenen beruflichen Stationen langweilt. Wer diese hingegen mit aktuellen Herausforderungen im Wunschunternehmen in Zusammenhang bringen kann und möglichst bildlich darstellt, wie er diese bewältigen würde (und was er mit seinen Qualifikationen dazu beitragen könnte), erzählt eine Geschichte, die man hören will.

In der Kürze liegt die Würze

Niemand will seitenlange Anschreiben lesen. Eine Seite sollte ausreichen, um das eigene Interesse und die Passung klarzumachen – wichtige Punkte wie Karrierestationen und Ausbildung gehören ohnehin in den Lebenslauf.

Wir zeigen dir in einem weiteren Artikel, wie du die schriftliche Bewerbung per E-Mail perfektionierst.

 

3 Beispieleinleitungssätze: Initiativbewerbung

✓ Haben Sie Bedarf an einer hochmotivierten Nachwuchskraft? In Kürze werde ich meine Ausbildung/ mein Studium beenden und möchte meine erworbenen Kenntnisse so bald als möglich beruflich einbringen. Daher bewerbe ich mich in Ihrem Unternehmen als XX.

✓ Sind Sie auf der Suche nach einem neuen Mitarbeiter im Bereich XX? Dann wird Sie meine Bewerbung sicherlich interessieren.

✓ Wie ich den Medien entnehmen konnte, wird Ihr Unternehmen in nächster Zeit nach Russland exportieren. Dank meiner fließenden Russisch- und Branchenkenntnisse, möchte ich Sie dabei gerne unterstützen und zum Erfolg des Unternehmens beitragen.

Mehr Tipps für die perfekte Einleitung in die Initiativbewerbung findest du hier.

 

Initiativbewerbung Vorlagen

Für das perfekte Anschreiben deiner Initiativbewerbung haben wir dir drei kostenlose Vorlagen zusammengestellt. Hol dir die passende Vorlage und passe sie individuell an dich und deine Situation an:

Vorlage Initiativ-Bewerbungsschreiben Bürokaufmann/-frau

Vorlage Initiativ-Bewerbungsschreiben Manager*in

Vorlage Initiativ-Bewerbungsschreiben Vertrieb

 

Weitere Vorlagen für Bewerbungsschreiben findest du hier.

 

Kreativität ist erlaubt

Ob als AirBnB-Anzeige, farblich perfekt abgestimmt auf das jeweilige Corporate Design oder schon mit ein, zwei Projektideen in der Hand: Wer sich von sich aus bei seinem Wunschunternehmen bewirbt, muss keine Bewerbung von der Stange abschicken. Je nachdem, wie konservativ das Unternehmen ist, dürfen sowohl Bewerbung als auch Lebenslauf ruhig etwas farbenfroher und gewagter aussehen – wer wagt, gewinnt schließlich! Auch eine Kurzbewerbung eignet sich dafür. Die besten Tipps für eine kreative Bewerbung haben wir hier für dich zusammengefasst. Wir zeigen dir ebenfalls alle Bewerbungstipps auf einen Blick, damit du gestärkt in den kommenden Bewerbungsmarathon starten kannst.

 

Frag ruhig mal nach

Hört man nach seiner Initiativbewerbung nichts vom gewünschten Unternehmen, ist es durchaus legitim, höflich nachzufragen. Ob telefonisch oder per Mail, zwei Wochen Zeit sollte man jeder Firma geben, sich die eigene Bewerbung anzusehen – und dann nachhaken. Wird man schließlich tatsächlich zum Gespräch eingeladen, ist es wichtig, sich klarzumachen, dass das Angebot vielleicht nicht ganz den eigenen Vorstellungen entspricht. Möglicherweise braucht das Unternehmen jemand in einer anderen Abteilung oder vergibt zunächst nur einen befristeten Vertrag? In jedem Fall aber hat man Initiative bewiesen – und das zeigt jedem Arbeitgeber, dass in seinem*seiner neuen Mitarbeiter*in einiges an Potential steckt, dass es in Zukunft zu nutzen gilt. Falls du eine Absage nach der Bewerbung erhalten hast, lohnt es sich vor allem bei Initiativbewerbungen nachzufragen, warum es nicht geklappt hat.

 

Bildnachweis: akinshin/Quelle: www.istockphoto.com

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