Erfolg durch dezentes Nachhaken bei der Bewerbung

Wann und wie du den Zwischenstand abfragst


02.05.2018

Nachdem du deine Bewerbung abgeschickt hast, wartest du nun gespannt auf eine Antwort. In manchen Situationen kann diese Phase zur reinen Geduldsprobe werden. Damit du dir keinerlei Erfolgschancen verbaust, erfahre hier wie du den perfekten Zeitpunkt und die richtige Art zum Nachhaken bei der Bewerbung ausfindig machst.

Den Zwischenstand der Bewerbung erfragen: der richtige Zeitpunkt

Personaler bekommen meist viele Anrufe der Jobanwärter zum Stand ihrer Bewerbung. Das ist aber noch lange kein Grund, selbst nicht nachzuhaken. Denn: mit guten Argumenten und in einem freundlichen Tonfall kann das Nachfassen bei der Bewerbung sogar zum entscheidenden Erfolg führen. Ausschlaggebend dafür ist der richtige Zeitpunkt.

Da Bewerbungsprozesse unterschiedlich lange dauern können – zwischen zwei Wochen und zwei Monaten – variiert auch der perfekte Zeitpunkt zum Nachhaken. In kleineren Unternehmen ist der ganze Prozess meist kürzer als in Großfirmen. Versuche daher das Unternehmen und seine Strukturen besser einzuschätzen, bevor du vorschnell zum Telefon greifst. Frage jedoch niemals früher als 1-2 Wochen nach Ablauf der Bewerbungsfrist nach einem Zwischenstand – geschweige denn davor. Lasse aber auch nicht viel mehr Zeit als zwei bis vier Wochen vergehen, da sich deine Jobaussichten auf lange Zeit nicht mehr verbessern können.

 

Sich nach der Bewerbung erkunden – per Mail oder Telefon?

Während manche Unternehmen automatisierte Mails mit einer Eingangsbestätigung aussenden, kann das Ausbleiben des Bewerbungseingangs auch bereits Anlass für eine Rückfrage sein. Falls du über zwei Wochen gar keine Reaktion erhalten hast, kannst du höflich und vorsichtig nach einem Zwischenstand fragen. Da E-Mails oft im Postfach untergehen, ist der Griff zum Telefon meist viel effektiver. Nachfassen am Telefon geht nicht nur schnell, sondern ist auch persönlicher. Wundere dich  aber nicht, falls das Gespräch nach zwei Minuten bereits vorbei ist. Gehe aber dennoch mit genügend Zeit und Vorbereitung in das Telefonat, falls spontane Rückfragen an dich zurückkommen oder sogar die häufigsten Fragen im Vorstellungsgespräch spontan integriert werden sollten. Per Mail Nachfragen lohnt sich meist nur, falls du im Bewerbungsprozess davor schon die Erfahrung gemacht hast, dass die Antwortquote hoch ist oder du keinen konkreten Ansprechpartner zur Hand hast.

 

Die richtige Vorbereitung: Vorlagen und Formulierungen

Vermeide dabei gegenüber dem Personaler in jedem Fall die Floskel „ich wollte mich erkundigen, ob meine Bewerbung angekommen ist“ als Gesprächsstart. Weitaus besser kommt ein selbstbewusstes Auftreten, in dem du dich zunächst selbst vorstellen und fragst, ob der Zeitpunkt gerade gelegen kommt oder du besser später zurückrufen solltest. Erst danach kannst du nach einem ehrlichen Feedback zum Stand deiner Bewerbung fragen. Dabei hat die vorwurfsvolle Nachfrage „Warum haben Sie noch nicht geantwortet?“ natürlich genauso wenig verloren wie die Anmerkung, dass du noch andere Jobs in petto hast. Mit diesen Formulierungen kannst du per Mail und Telefon punkten:

 Da Sie bestimmt viele Bewerbungen auf die Stellenausschreibung vom ____ erhalten haben, habe ich vollstes Verständnis, dass der Auswahlprozess noch viel Mühe und Zeit beanspruchen wird. Dennoch wollte ich mich erkundigen, wann ich etwa mit einer Rückmeldung rechnen kann. Da ich noch immer sehr an der Stelle als ____ in Ihrer Firma interessiert bin, freue ich mich auf eine Rückmeldung.

 Da ich in den kommenden Wochen oft im Ausland sein werde, wollte ich Ihnen nur Bescheid geben, meine schwere Erreichbarkeit nicht als Desinteresse zu werten. Nach wie vor freue ich mich auf eine Rückmeldung auf die Bewerbung. Falls Sie mir einen ungefähren Zeitrahmen nennen könnten, kommen Sie mir damit sehr entgegen.

Der Artikel Bewerbungsstrategien für Berufsanfäger, hilft dir so schnell wie möglich durchzustarten.

 

Tipps für das Nachhaken bei der Bewerbung: Do’s & Dont’s

Do’s

  • Frage höflich und bestimmt nach dem Stand deiner Bewerbung. Bleibe dabei aber immer freundlich und vorwurfslos
  • Räume auch kleinen Unternehmen mindestens zwei Wochen Zeit ein bis du dich das erste Mal melden
  • Falls du einen konkreten Ansprechpartner hast, greife lieber zum Telefon und nicht zur Mail.
  • Hake per Mail nach, falls du keinen konkreten Ansprechpartner hast oder es sich um ein großes Unternehmen handelt, die alles über standardisierte Online-Bewerbungsformulare abwickeln

Dont’s

  • Übe beim Nachhaken niemals Druck auf die Recruiter aus
  • Frage niemals vor oder kurz nach Ablauf der Bewerbungsdeadline nach deinem Zwischenstand
  • Auch wenn du aufgrund der extremen Wartezeit unzufrieden mit dem Bewerber-Umgang bist, werde niemals ausfallend. Nutze den Moment trotz Frustration – auch bei einer Absage – auf eine konstruktive Art und versuchen herauszufinden, woran deine Bewerbung gescheitert ist.

 

Geduldsprobe, die Zweite: Warten nach dem Vorstellungsgespräch

Eine ähnliche Geduldsprobe kann sich anbahnen, nachdem du dein Vorstellungsgespräch bereits hattest. Wieder wartest du auf eine Antwort. Meist wurde dir am Ende des Gesprächs gesagt, bis wann du mit einer Zu- oder Absage rechnen kannst. Ist der Zeitpunkt verstrichen, kannst du ein paar Tage danach bereits zum Telefon greifen. Wurde jedoch kein konkreter Tag vereinbart, zögere nicht: bis spätestens eine Woche nach dem Interview kannst du entschlossen und freundlich nachhaken!

Eine unkomplizierte Variante nach dem Vorstellungsgespräch ist eine dezente, freundliche Dankes-Email. Schicke der Person, mit der du das Interview hattest ein Dankeschön für das konstruktive Gespräch und formulieren dabei entschlossen, dass du dich auf eine baldige Rückmeldung freust. Mache dies aber nicht aus Pflichtgefühl, sondern nur, wenn du wirklich ein gutes Gefühl beim Vorstellungsgespräch hatten. Damit zeigst du zusätzliches Interesse und bleibst positiv in Erinnerung. Idealerweise schickst du dieses Dankesschreiben zwei bis drei Tage nach dem Gespräch.

 

Tipps für das lange Warten – so hast du deine Nerven im Griff!

Zwei bis vier Wochen Bearbeitungszeit nach Eingang der Bewerbung sind meist völlig normal. Aber wie bringst du das deinen Nerven bei? Die Jobsuche kann sich manchmal länger ziehen als einem selbst liebt ist. Der Druck steigt mit jedem Tag an und die Geduld sinkt mit jeder Stunde weiter ab. Auch wenn du glaubst auf die Zu- oder Absage von deinem ultimativen Traumjob zu warten, solltest du die Zeit nicht aktiv mit Warten verbringen, sondern weiter nutzen – das heißt: Bewerben, bewerben, bewerben. Dabei können sich auch immer neue Möglichkeiten ergeben und Jobs, von denen du bisher noch nicht geträumt hast. Siehe alle Bewerbungstipps auf einen Blick, damit du gestärkt in den kommenden Bewerbungsmarathon starten kannst.

Bildnachweis: thomaslenne/Quelle: www.istockphoto.com

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