Mit der richtigen Körpersprache zum neuen Job

Mimik und Gestik als Erfolgsfaktoren beim Bewerbungsgespräch


01.05.2018

Vieles von dem, was wir bei einem Bewerbungsgespräch nicht sagen, wird dennoch über unsere Körpersprache verraten. Auch wenn es vorrangig auf deine Kompetenz ankommt, beeinflussen Mimik, Gestik und der Gesichtsausdruck die Meinung des Personalers innerhalb der ersten Minuten. Umso wichtiger, Körpersprache geschickt im Bewerbungsgespräch einzusetzen – wir zeigen dir, wie!

Nonverbale Kommunikation vs. Körpersprache – wo liegt der Unterschied?

Unter nonverbaler Kommunikation versteht man alles, was nichts mit dem Sprachlichen zu tun hat, aber dennoch eine Botschaft an jemanden sendet. Ähnlich könnte man auch Körpersprache definieren. Worin liegt nun aber der Unterschied zwischen nonverbaler Kommunikation und Körpersprache? Nonverbale Kommunikation ist der Überbegriff, der sowohl Körpersprache umfasst wie auch alle anderen Bereiche der nicht-sprachlichen Kommunikation wie Zeichen, Kleidung, Accessoires, Tätowierungen etc. Es ist dabei unwesentlich, ob diese bewusst oder unbewusst eingesetzt werden, es kommt lediglich darauf an, ob jemand etwas daraus ablesen kann. Nähere Informationen über die richtige Kleiderwahl findest du in unserem Artikel über den Dresscode im Bewerbungsgespräch.

 

Weshalb ist Körpersprache so wichtig?

Wir alle kennen den Ausspruch „Ein Blick sagt mehr als tausend Worte“, der auf den Punkt bringt, wie wichtig Körpersprache in der Kommunikation ist. Körpersprache verrät viel über uns, unsere Einstellungen und darüber, was wir wirklich denken. Für einen geschulten Personaler ist es ein Leichtes, durch unsere Körpersprache auch zwischen den Zeilen zu lesen. Es schadet daher nicht, sich bewusst zu machen, was wir über unsere Körpersprache einem Gegenüber vermitteln, denn speziell im Bewerbungsgespräch oder Assessment Center wollen wir uns von unserer besten Seite zeigen. Auch der einleitende Smalltalk im Vorstellungsgespräch spielt dabei eine wichtige Rolle.

 

Elemente der Körpersprache

Um zu verstehen, wie man Körpersprache erfolgreich einsetzen kann, gilt es zunächst, sich bewusst zu machen, wie umfangreich die einzelnen Teilelemente sind. Zur Körpersprache zählen:

✓ Mimik: Darunter versteht man alles, was sich an Bewegungen auf der Gesichtsoberfläche abspielt.
✓ Blickkontakt: Damit ist der Blick in die Augen des Gesprächspartners gemeint. Hier geht es vor allem um Häufigkeit und Dauer
✓ Gestik: Oft werden Worte von Gestiken begleitet. Darunter versteht man die Bewegung von Armen, Händen, Beinen und auch des Kopfes.
✓ Körperbewegung: Unter diesem Begriff werden verschiedene Aspekte zusammengefasst wie die Haltung des Körpers, die Körperorientierung aber auch das räumliche Verhalten.
✓ Körperkontakt: Darunter versteht man das Berühren des Gegenübers aber auch des eigenen Körpers.

 

Worauf achten Recruiter?

Die Tatsache, dass du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurdest, deutet bereits darauf hin, dass du mit deinen fachlichen Qualifikationen und deinem Lebenslauf überzeugt hast. Beim Bewerbungsgespräch geht es daher meist vorrangig darum, dich als Person kennenzulernen. Auf Grund deines Auftretens und deiner Persönlichkeit erhält der Recruiter wichtige Informationen, mit denen er Rückschlüsse darauf ziehen kann, ob du in das Unternehmen und das Team passt. Aber worauf genau achten Recruiter eigentlich? Was gilt es zu beachten? Mit diesen sieben Tipps überzeugst du im Bewerbungsgespräch:

 

Fester Händedruck

Chronologisch gesehen ist der Händedruck eines der ersten Interaktionen mit dem Personaler. Lege ihm hier auf keinen Fall einen toten Fisch in die Hand, sondern überzeuge durch einen bestimmten, aber kurzen Händedruck. Lese wie der perfekte Händedruck funktioniert.

 

Blickkontakt und Lächeln

Während du den Personaler begrüßt, solltest du den Blickkontakt halten und dabei Lächeln. Dabei auf keinen Fall herumzappeln, mit den Haaren spielen, an deiner Bluse herumnesteln oder auf den Boden blicken – denn das lässt dich nervös und schwach wirken.

 

Mit Gestik Aussagen unterstreichen

Im Gespräch werden bestimmte Gesten deine Aussagen unterstreichen. Achte dabei darauf, nicht zu hektisch zu gestikulieren, auch das andauernde Kratzen am Kopf, Herumspielen mit Haaren oder Ringen kann hier negativ auffallen und Unsicherheit implizieren. Wir empfehlen ruhige und bedachte Gesten, die du besser nur mit einer statt mit zwei Händen ausführst.

 

Der perfekte Abschluss

Du hast es mit zum Ende des Gespräches geschafft? Dann vermassle jetzt nur nicht das Verabschieden.  Denn der letzte Eindruck ist mindestens genauso wichtig wie der erste. Auch hier wieder einen festen und kurzen Händedruck ausüben, dem Personaler in die Augen blicken, lächeln und die ernst gemeinten Worte „Auf Wiedersehen“ loswerden.

 

Do’s & Dont’s

Wir haben für dich die wichtigsten Do’s und Dont’s zusammengefasst, damit du gut vorbereitet ins Bewerbungsgespräch gehen kannst.

 

Do’s

Augenkontakt:
Um Interesse und Höflichkeit zu vermitteln, sollte der Blickkontakt mit dem Personaler während des Sprechens gehalten werden.

✓ Offene Armhaltung und gestikulierende Hände:
Die Arme sollten aktiv eingesetzt werden, um Argumente zu unterstreichen. Es empfiehlt sich jedoch, nicht zu viel zu gestikulieren, aber auch, die Arme während des Gespräches nicht zu verschränken.

✓ Stabile, leicht vorgelehnte Sitzposition:
Die Füße fest am Boden zu verwurzeln gibt Sicherheit und Kraft. Es verhindert ebenfalls ein gewisses Zappeln, das als Unruhe interpretiert werden kann. Als Mann auf keinen Fall zu breitbeinig sitzen. Als Frau solltest du beide Beine in eine Richtung setzen und die Knie geschlossen halten. Auch ein lockeres Überschlagen der Beine wird akzeptiert. Achte auf eine aufrechte Haltung, denn das lässt unbewusst Aufrichtigkeit erahnen. Beim Hinsetzen solltest du dich auf die gesamte Sitzfläche des Stuhles setzen und nicht an der Sitzkante lungern. Es empfiehlt sich eine leicht vorgelehnte Haltung, um das Engagement und Interesse an dem Job in deiner Haltung widerzuspiegeln. Was die Sitzposition betrifft, kannst du diese auch immer an den Gesprächspartner anpassen, dieses sogenannte Spiegeln der Körpersprache weckt Vertrauen und Sympathie. Solltest du dem Personaler nicht gegenübersitzen, sondern seitlich von ihm, versuche ihm deinenKopf, Oberkörper und auch die Beine immer zuzuwenden.

✓ Authentisch bleiben:
Es macht wenig Sinn, sich beim Vorstellungsgespräch zu verstellen. Am meisten punktet man damit, sich selbst treu zu bleiben, um dadurch authentisch zu wirken. Insbesondere, wenn du dich intern bewirbst.

 

Dont’s

x Auf keinen Fall herumzappeln oder zu sehr mit den Händen fuchteln.
x Ausweichender Blick → achte stattdessen auf Blickkontakt mit deinem Gesprächspartner!
x Zu ernste Miene → versuche eher, zu lächeln!
x Schlaffe oder zusammengesackte Körperhaltung
x Arme verschränken
x Mit den Haaren spielen
x Nicht mit Kleidungsteilen herumspielen, denn das vermittelt, dass du dich unwohl fühlst und den Raum schnellstmöglich verlassen möchtest.
x Kleidung nicht nach Fuseln absuchen während dein Gegenüber spricht, denn das signalisiert Desinteresse.

 

Was kannst du aus der Körpersprache des Personalers lesen?

Genauso, wie der Personaler versucht, aus deiner Körpersprache zu lesen, kann das auch umgekehrt angewandt werden. Achte bewusst darauf, wie dein Gesprächspartner sich während des Vorstellungsgespräches verhält, denn auch das gibt dir Aufschluss darüber, was er denkt bzw. erfährst du darüber auch, wenn du einen anderen Weg einschlagen sollten.

✓ Der Blick auf die Uhr signalisiert meist, dass es an der Zeit ist, das Gespräch zu beenden. Eine häufige Ursache liegt darin, dass Langeweile aufgekommen ist. Dasselbe gilt, wenn der Recruiter den Kopf auf beide Hände abstützt. Versuche in diesen Situationen, deinen Gegenüber mit etwas Neuem zu überraschen, um das Ruder herumzureißen.
✓ Ein abschweifender Blick oder gar ein Blick zu Boden, vor allem während du sprichst, kann als Desinteresse gedeutet werden. Versuche daher, den Fokus wieder auf dich zu lenken, zum Beispiel mit einer Frage an den Recruiter.
✓ Das Streichen der Hand über das Kinn lässt Rückschlüsse darauf zu, dass der Recruiter deine Aussagen anzweifelt oder noch darüber nachdenken muss. Versuche an dieser Stelle mit konkreten Beispielen zu punkten, die deine Kompetenz in dem jeweiligen Themengebiet unterstreicht.
✓ Faltet dein Gegenüber die Arme und Hände hinter dem Kopf zusammen, ist das ein klares Zeichen dafür, dass er Dominanz und Überlegenheit empfindet. Es empfiehlt sich hierbei, diese Körperhaltung nicht zu spiegeln, denn das könnte einen Machtkampf auslösen. Behalte dies jedoch auf jeden Fall im Hinterkopf, sollte dir der Job angeboten werden, denn dieses Verhalten könnte dir Aufschlüsse über das Betriebsklima geben.
✓ Während eine dir zugewandte Körperhaltung Interesse symbolisiert, ist ein zurückgelehnter Oberkörper eher als Desinteresse oder gar Antipathie zu deuten. Wenn du noch einen Trumpf im Ärmel hast, wäre das genau der Zeitpunkt, um diesen Auszuspielen. So kannst du es noch schaffen, dein Gegenüber auf deine Seite zu ziehen.

Je intensiver du dich mit der richtigen Körpersprache beschäftigst, desto besser wirst du lernen, dich im Bewerbungsgespräch richtig zu präsentieren. Da Mimik, Gestik und Körperhaltung aber nur ein Teil dieses wichtigen Gesprächs einnimmt, empfiehlt es sich, auch auf andere Bereiche vorzubereiten. In unserem Artikel über das perfekte Vorstellungsgespräch erfährst du näheres über den typischen Ablauf und die ideale Vorbereitung auf das Gespräch. Im Artikel So wichtig ist erfolgreiches Netzwerken für dich, erfährst du worauf es beim Kontakteknüpfen ankommt. Viel Erfolg!

Bildnachweis: llhedgehogll/Quelle: www.istockphotot.com

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